Kunst: Tony Oursler im unheimlichen Tal

Das Adobe Art Museum zeigt aktuell eine Flash-Ausstellung des amerikanischen Installationskünstlers Tony Oursler; er ist bekannt für seine „Dummies“, amorphe Wesen, die, mit Videoprojektoren angestrahlt, oft gewichtige Monologe deklamieren. In Flash wirkt das weniger bedrohlich als in realen, abgedunkelten Räumen – dafür ist das Adobe Museum rund um die Uhr geöffnet.

In der Ausstellung „Uncanny Valley“ flasht Oursler im Spannungsfeld zwischen virtuellem Dasein und Real-Life in Form einer auf Klick sprechenden Seifenblase. „Uncanny Valley“ ist ein Synonym für die Theorie des Japaners Masahiro Mori, Roboter würden, je menschenähnlicher sie gestaltet sind, Unbehagen bei Menschen erzeugen. Ist, so Oursler, nicht auch das Internet in seiner Gesamtheit ein Spiegel menschlichen Bewußtseins? Es nähert sich dem Menschen immer mehr an, und erzeugt so das „Unheimliche Tal“.
Das wird in der Ausstellung durch befremdende Installationen reflektiert: Dämonen schaukeln im Sturm, ein aufreizender Mund verströmt synthetische Sprachen, „Sex“ wird durch eine schwitzende Tortengrafik auf statistische Werte reduziert.

Das Adobe Art Museum wurde im Oktober 2010 eröffnet. Das gewaltige, virtuelle Gebäude steht überall und nirgendwo – am besten man besucht es online unter Adobe Art Museum.

Ein Kommentar

  1. Wolfgang Sachße

    Nette Info, ich habe es gleich in unserem Blog gepostet.
    Danke!
    https://www.kpz-nuernberg.de/blog

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