Selbst ein eBook erstellen: Eigenverlag

Amanda Hocking hat auf diesem Weg Millionen verdient.. wie kriege ich also mein Buch als eBook auf Kindle und iPad? Ich habe (Disclaimer: ohne Anspruch auf Vollständigkeit) die beiden Wege recherchiert. Beim direkten Weg muss der Autor die Tücken des US Steuersystems berücksichtigen, das technische Format (epub) beherrschen und eine eigene ISBN Nummer bereithalten.

Alle beschrieben eBook Distributoren verlangen nach einem validierten epub – Buchformat, das über einen epub Checker geprüft ist.

Amazon Kindle: Eine Veröffentlichung ist auch für deutsche Autoren verhältnismäßig einfach: auf der Kindle Direct Publishing (KDP) Support Seite findet der Autor alles, was er zu Formaten, Preisen und Steuern wissen muss.

Die Steuerkiste ist komplex, falls man in USA verkaufte Bücher sinnvoll abrechnen will. Dazu ist eine US Steuernummer (US Tax ID) nötig, die man als Ausländer aber nur bekommt, wenn man in USA bereits Geschäfte tätigt beziehungsweise über „Eigentum verfügt, das in den Staaten Einkommen generiert“. Amazon bietet für „Non U.S. Payee“’s als Ausweg eine 30 % Grundbesteuerung an.
Die viel gerühmten 70 Prozent Auszahlung an Autoren (bei bestimmten Preismodellen) gibt es zur Zeit nur für Verkäufe in USA und UK. Der Rest muss sich mit 35 % zufrieden geben.
Was bleibt da von einem Beispielverkaufspreis von 4,99 $? Nach meiner Rechnung 4,99 * 35 % Honorar – 30 % Grundsteuer = 1,22 $. Immerhin. Soviel bekommt ein Autor beim klassischen Verlag bei diesem Verkaufspreis nie.
Auszahlungen erfolgen per US $ Scheck mit 60 Tagen Verzögerung. Da die Gebühren bei der Scheckeinlösung in Deutschland happig sind, sollte man Schecks unter 100 Dollar besser einrahmen und an die Wand hängen.
Da würde man sich einen deutschen Kindle Shop wünschen, der auch in Deutschland abrechnet. Es sieht so aus, als könnte das noch 2011 passieren – Amazon wehrt sich noch gegen die hierzulande herrschende Buchpreisbindung.

Aktualisierung: der deutsche Amazon Store ist inzwischen online.

Apple hat seinen iBook Store allen Autoren zur Direktveröffentlichung geöffnet, die über eine US Steuernummer (US Tax ID) verfügen. Einen anderen Weg gibt es nicht. Dafür ist das Preismodell mit der 30 – 70 Prozent Verteilung erheblich einfacher gestrickt als bei Amazon.
So lange Apple hier seine Vorgaben nicht ändert, bleibt für deutsche Autoren also nur der Weg über einen Zwischenhändler: siehe Lulu, BOD und epubli im nächsten Beitrag.

Quellen: Amazon Kindle Support, Praxistipps von Ingrid Glomp, iTunes Connect

4 Kommentare

  1. Frank Didszuleit

    Schöner Beitrag! Schade, dass es noch so kompliziert ist!

  2. Danke für den Beitrag, bin über das iPod Forum hier gelandet ;)

    Ich habe mich auch gerade mit eBook und Veröffentlichung befasst und muss sagen, dass Deutschland leider wieder einmal recht spät in diese Entwicklung eingestiegen ist.
    Aber ich denke, das wird sich in den nächsten Jahren deutlich verbessern, die Entwicklung zum eBook kann man nicht ignorieren – erinnert ein wenig an die mp3 damals.

    Es gibt zum Glück ja schon ein paar Zwischenhändler, die faire Deals anbieten und dann an die großen Stores verteilen.

  3. hängt ziemlich hinterher, ist nicht ganz korrekt was steuer und veröffentlichung angeht und mit einer ISBN ist auch der weg über das VLB und Libreka möglich womit dann apple und barnes & Nobbels integriert sind. Die 30%Steuer in USA kann man auch ohne eigentum eine ID beantragen und so dann Via Abrechnung zurückbekommen. Mal richtig lesen…
    Lulu Bod & Epubli sind nur geeignet für Autoren die kein Geld für ISBN investieren und nicht mit Abrechnungen kämpfen wollen.

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