Buchempfehlung: „Elstertränen – Ki und die verlorenen Kinder“, ein Krimi von Cornelia Lotter

Das Thema Pädophilie ist seit dem Fall Edathy wieder einmal in aller Munde. Jeder glaubt mitreden zu können. Die meisten besitzen bestenfalls Halbwissen. Es gibt bereits viele Krimis und Thriller zu diesem Thema, die aus der Sicht der Opfer erzählt sind. Für mich war es eine Herausforderung, einmal in die Haut eines Pädophilen zu schlüpfen. Denn dass jemand pädophil veranlagt ist, heißt nicht automatisch, dass er auch zum Straftäter wird, indem er diese Veranlagung auslebt. (Ein Gastbeitrag von Cornelia Lotter)

Cornelia Lotter

Cornelia Lotter

Was passiert mit einem Pädophilen, der eine unbekleidete Mädchenleiche findet? Dieser Frage gehe ich im zweiten Band meiner Krimireihe um die Privatdetektivin Kirsten Stein, genannt Ki, und den Kriminalhauptkommissar Martin Bender nach. Auch dieser Krimi spielt wieder in Leipzig, einer Stadt, die es mir sehr angetan hat.
Und während Ki ihrem Partner hilft, den Mord aufzuklären und immer tiefer in die pädophilen Verstrickungen der „Szene“ Einblick gewinnt, hat sie selbst ebenfalls mit einem Problem zu kämpfen, das mit Kindern zu tun hat …

Es ging mir beim Schreiben des Krimis nicht darum, durch detailliertes Ausmalen von pädokriminellen Handlungen den Leser zu schocken (nach der Lektüre einiger Fachbücher zum Thema wäre das ein Leichtes gewesen), vielmehr möchte ich meine Leser für ein genaues Hinschauen sensibilisieren und vor allem für ein differenzierteres Umgehen mit dem Thema.

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Elstertränen – Ki und die verlorenen Kinder

Krimi von Cornelia Lotter

Ein totes Mädchen wird aus dem Elsterflutbett geborgen. Gestorben an einer Überdosis GHB, Liquid Extasy. Missbraucht, nackt, weggeworfen …

Ein spannender, harter Krimi, der ein ganz heißes Eisen anpackt. Kommissar Martin Bender und seine einfallsreiche Kollegin Kirsten Stein sind einem skrupellosen Pädophilen-Ring auf der Spur. Die Autorin Cornelia Lotter geht in der Beschreibung der Hintergründe behutsam aber auch deutlich vor – dieser Krimi kann wütend machen und stellt manch Gutmensch-Diskussion an den Pranger. „Ein wirklich super Krimi, der einen von der ersten Seite an packt, bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt und dann noch eine ganze Weile nachwirkt.“ (Leser) (6 Rezensionen / 5,0 Sterne) (ca. 192 Seiten) – noch günstig?

Interessant sind die Innenansichten eines namenlosen Pädophilen und eines Professors zum Thema Pädophilie. Ursachen, Hintergründe und Vorurteile werden angesprochen, aber auch die erschreckenden Verhaltensweisen und Praktiken werden frei von Voyeurismus erwähnt. (Leser)

Meine Hauptfiguren sind gebrochene Gestalten, ambivalent und von ihrer jeweiligen Vergangenheit geprägt. Dies gilt besonders für Ki, die sowohl innere wie äußere Narben davongetragen hat. Für mich sind nur solche Figuren interessant, keine glatten Schönlinge, sondern Menschen mit Ecken und Kanten, und es ist eine Herausforderung, ihre Handlungen psychologisch zu begründen und den Leser mitzunehmen auf eine Reise in unbekanntes Territorium.

Wie schon der erste Fall besticht der Krimi mit interessanten und gut dargestellten Figuren, einer spannende Handlung, Lokalkolorit und einem gesellschaftlich brisanten Hintergrund, der sich diesmal in erschreckenden Einblicken ins Pädophilenmillieu darstellt. (Leser)

Für den 1. Band ihrer Krimireihe „Gottesgericht“ erhielt die Autorin den 1. Leipziger Krimipreis. In der Laudatio der Jury wurde die Protagonistin Kirsten Stein mit Stieg Larssons Lisbeth Salander verglichen.

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