eBooks: die Chance der Autoren

Für Schriftsteller beginnt das digitale Zeitalter jetzt: mit Amazons Kindle Shop, Apple’s iBooks und vielen kleineren auch nationalen Anbietern. Hier treten Indie Autoren im direkten Wettstreit mit den klassischen Buchverlagen an. Die Verlage versuchen, die Preise für eBook Ausgaben an die Print Versionen zu binden, die Bücher freier Autoren sind meist günstiger. Während freie Autoren 70 % des Netto Verkaufspreises bekommen, zahlen Verlage etwa 15 % aus.

Dabei entstehen für die Buchverlage zwei Gefahren: einmal die schiere Masse an Indie Autoren, die mit Kampfpreisen ihre Werke in die virtuellen Buchläden werfen und damit auch Leser finden. Und dann natürlich die etablierten Schriftsteller, die über den Unterschied zwischen 70 und 15 Prozent nachdenken.

Der US Bestsellerautor Barry Eisler rechnet es vor: bietet der Verlag sein Buch um 9,99 Dollar im Kindle Shop an, bleiben ihm als Autor bei 15 Prozent Ausschüttung brutto ein Dollar fünfzig übrig. Verkauft er sein Buch selbst um 4,99 $, verdient er brutto 3,50 Dollar pro verkauftem Buch – mehr als das Doppelte! Er schlug ein 500.000 Dollar Angebot seines Verlages aus und verlegt seine Thriller als eBook jetzt selbst.

Für den Schriftsteller muss sich die Frage stellen: Wozu einen Verlag zwischenschalten?

Die Vorteile, die ein Buchverlage dem Schriftsteller bietet (Redaktion, Marketing, Vertrieb) gelten natürlich nicht für jeden Autor gleich: ein Verlag wird zuerst seine Bestseller pflegen. Für neue und unbekannte Autoren bleiben logischerweise bei weitem weniger Ressourcen übrig. Wozu also bei niedriger Redaktionsleistung und mäßiger Marketingunterstützung auf den Hauptteil der Erlöse verzichten? Im Kindle Shop ist der Verlag kaum sichtbar, da kommt es auf Cover, Preis und Klappentext an. Der erfolgreiche eBook Indie Brian S. Pratt hat eine Menge Tipps für Indie Autoren zusammengestellt.

Also ergeben sich zwei Szenarien: Erstens der bekannte Autor, der seine eBooks selbst verlegt, weil er sowieso schon seine Fans hat – und weil er abseits von der Verlags Preisgestaltung wesentlich besser verkaufen kann. Und zweitens der unbekannte Indie, in den kein Verlag investieren will, und der allein schon deshalb selbst verlegen muss.

Die Verlage werden kräftig umdenken müssen, wollen sie zwischen diesen beiden Szenarien bestehen bleiben.

Quelle: Interview mit Barry Eisler

Ein Kommentar

  1. Bookrix.de hat ein recht gutes Self-Publishing-Modell für Autoren. Wenn man dort ein Ebook veröffentlicht kommt man gleich automatisch in alle wichtigen Ebook-Stores: Amazon, iBookstore etc. Man hat als Autor aber nur einen Ansprechpartner für alle Shops, eine statt ein dutzend Abrechnungen…das macht das Gnaze leichter. Weiterer Vorteil: in der großen Buch-Community auf Bookrix.de findet man mit ein bisschen Networking neue Leser und potenzielle Buchkäufer.

    Mehr Infos zum eBook veröffentlichen mit Bookrix: https://www.bookrix.de/buch-veroeffentlichen-ebook-verkaufen.html

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die fehlenden Felder sind markiert *

*