Umfragen zum Thema eBook

Regelmäßig führe ich auf xtme Umfragen durch; gerade zu dem noch sehr jungen Produkt „eBook“ schwirren ja viele Meinungen durch den Raum. Falls Ihnen eine gute Frage zum Thema eBook einfällt – zögern Sie nicht und schreiben Sie mir eine Mail (jzw(at)xtme.de).

Umfrage vom Mai 2013: Wie viel würden Sie für ein gutes eBook bezahlen?

(670 Teilnehmer)

xtme Umfrage mai

Nur 15 % der xtme Leser warten beharrlich darauf, dass ein eBook kostenlos angeboten wird – wenige (8 %) würden nicht mehr als 2,- € bezahlen wollen, für ein Viertel liegt die Schmerzgrenze bei 5,- €. Über die Hälfte der 670 Teilnehmer an der xtme-Umfrage im Frühjahr 2013 würden auch mehr als 5,- € für ein gutes eBook ausgeben!

Umfrage vom August 2012: Wie wichtig ist Ihnen das Layout eines eBooks?

(513 Teilnehmer)

Umfrage zu eBooks: Wie wichtig ist Ihnen das Layout eines eBooks?

Zu den Mängeln, die an eBooks besonders störend empfunden werden, gehören laut einer Forendiskussion auf lesen.net: ein fehlendes Inhaltsverzeichnis beziehungsweise ein Inhaltsverzeichnis, das vielleicht sogar sinnlose Buchseiten anzeigt und nicht innerhalb des eBooks verlinkt ist; zerrissene Layouts, beispielsweise abgeschnittene Zeilen oder unterbrochene Sätze; von früheren Layoutarbeiten übernommene Seitenumbrüche, die auf dem eReader sinnentstellende Absätze erzeugen; Einrückungen, die speziell auf dem Kindle eReader oft sehr leseunfreundlich wirken; falsch eingestellte Rahmen und Seitenbreiten, die dazu führen können, dass Zeilen über den Rand des Lesegerätes hinausreichen.

Was mich erstaunt hat: dass doch so viele Leser einen so großen Wert auf ein ansprechendes, lesefreundliches Layout legen. Das bedeutet für Verleger und selbstverlegende Autoren, dass sie ihre Produkte vor der Veröffentlichung aus der Sicht eines Lesers testen sollten. Dazu bietet Amazon mit seinem „Kindle Previewer“ ein durchaus verlässliches Instrument. Ich kann nur raten, das eigene eBook tatsächlich auf einem echten Kindle zu testen. Übrigens: diese Layoutprobleme betreffen aus meiner Erfahrung sowohl eBooks aus „klassischen Verlagen“ wie auch aus „Selbstverlagen“ gleichermaßen.

Umfrage vom Juli 2012: Was lesen Sie am liebsten?

(281 Teilnehmer)

Umfrage zu eBooks: Was lesen Sie am liebsten?

Meine ganz persönliche Analyse: Natürlich ist das wichtigste Kriterium immer, ob einem eine Erzählung gut gefällt. Zweitens aber, und das fand ich doch überraschend, sollte das Werk auch tatsächlich Umfang haben – und das nicht zu knapp. Der Leser will ganz offensichtlich „etwas in der Hand haben“ – genau so, wie es beim Papierbuch ist.

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15 Kommentare

  1. Du schreibst: „Was mich erstaunt hat: dass doch so viele Leser einen so großen Wert auf ein ansprechendes, lesefreundliches Layout legen.“

    Ja Hilfe, auf welche Verlagsleistung sollen wir denn sonst Wert legen? Wenn die nicht mal das hin bekommen fragt man sich ja doch, was ich denen als Kunde wert bin. „Lesefreundliches Layout“ ist doch das mindeste, was man erwarten kann. Wenn aber diese Erwartungshaltung auch die im Verlag erstaunt, erstaunt mich wiederum nichts mehr bei der gebotenen Qualität.

    • Johannes Zum Winkel

      Tja, man nehme die gerade gratis angebotenen Fachbücher vom Haufe Verlag aus der Serie „Taschenguide“. Das sind solide, gut geschriebene Fachbücher. Und als eBook völlig ohne Inhaltsverzeichnis. Also eigentlich kaum nutzbar.
      Oder die Ausgabe „Shades of Grey 1“ vom Goldmann Verlag. Da sind die eMails, die sich die beiden schicken, so eingerückt, dass sie auf dem Kindle wie Wortsäulen am rechten Rand kleben. Lesbar, aber nicht schön.
      Und bei vielen eBooks fallen mir falsche Zeilenumbrüche auf, die aus der Print-Umsetzung stammen, wo Grafiker gerne mal eine Zeile mit einem beherzten „Return“ passend gemacht haben …

    • Ja, den Satz fand ich auch komisch.
      Ist doch selbstverständlich, dass E-Books die gleiche (oder vergleichende) Qualität wie gedruckte Bücher liefern müssen.
      Ich selbst habe für meinen Verlag mehrere Lesegeräte von billig bis teuer angeschafft, nur um zu testen. Mit einigen Hard- und Softwareanbietern bin ich auch direkt in Kontakt und habe auch einige von denen per E-Mail „rund gemacht“, was die sich erdreisten würden für Alpha-Ware zu verkaufen.
      Außerdem veröffentliche ich auch für 3 Formate (Kindle, ePub und PDF). Das kostet Zeit. Aber dafür kann ich auch meinen Preis verlangen.
      Ich freue mich jedenfalls, dass dieses Qualitätsbewusstsein langsam bei den Käufern ankommt.

  2. Mich erstaunt das Erstaunen über die Layout fordernden Leser auch sehr. Lesern ein sauberes, ansehnliches und gut gemachtes Produkt zu verkaufen, heißt Leser ernst nehmen und wertschätzen. Wer nur schnell mal etwas hinhudelt, Hauptsache das Geld fließt, der muss sich nicht wundern, wenn ihn Leser abstrafen! Wir sind Bildmenschen – reagieren darum auch empfindlich auf Schriftbilder.

    • Johannes Zum Winkel

      Was mich erstaunt hat, ist das extrem klare Ergebnis – 95 % ist schon ein Wort. Auf der anderen Seite sehe ich täglich eBooks, bei denen sich Verleger und Autoren kaum Gedanken um das Layout ihres eBooks machen – zumindest haben sie offensichtlich nicht einmal selbst in einem Reader getestet.

  3. Dass man überhaupt zu so einem Thema eine Umfrage braucht finde ich erschütternd. Ich sehe mich als Dienstleister, gleich gestellt mit z.B. dem Besitzer eines Restaurants. Hat der Gast das Lokal betreten ist er der König und bekommt alles zu seinem Wohlbefinden: Schmackhaftes, leicht verdauliches Essen in schöner Umgebung serviert. Ist das nicht selbstverständlich? Übertragen auf ein Ebook heißt das: Texte lektoriert, Grafiken farbig und mit höchstmöglicher Auflösung, da Kindle Fire bald kommt bzw manche auf dem Pad lesen, funktionierende Navigation und richtig formatiert. Nur so und nicht anders.

    • Johannes Zum Winkel

      Pat, deine Bücher sind sauber und mit viel Liebe zum Detail umgesetzt – mir gefallen vor allem die professionell gezeichneten Cover und die eleganten Marketten; leider ist das nicht bei allen Verlagen und Selbstverlegern so.

  4. Viele Verleger sind bestenfalls verhalten gegenüber den eBooks eingestellt.
    Wer schon auf Haptik und den vielbeschworenen Geruch verzichtet, ist sowieso ein Banause und hat keinen Anspruch!

    Nun ja- man vergisst, dass die eReader Nutzer auch ein recht konservatives Völkchen sind, immerhin lesen die meisten von uns auf langweiligen schwarz-weiss Geräten mit langsamen Bildaufbau und ohne Angry Birds ^_^

    Bei Selbstverlegern siehts vielleicht ein wenig anders aus, ein Autor soll Schreiben, seine reine Poetenseele soll zu Göttern aufsteigen und nicht von solchen langweiligen, irdischen Sachen wie Formatierung (vielleicht muss man da sogar zwei HTML Tags lernen) abgelenkt werden.
    Oder viele sind wirklich nicht technikaffin und verstehen die Ansprüche des Lesers gar nicht.

    Von den ganzen Betrug-Roulette Strategienbüchern will ich gar nicht reden, natürlich ist das Ergebnis dann egal.

    • Johannes Zum Winkel

      Naja, Dertag, da muss ich für viele (!) Selbstverleger schon eine Lanze brechen. Die Konvertierung von eBooks vor allem für verschiedene Shops und eReader ist schon verwickelt.
      Die Verarbeitungskette Autor-Verlag-Grafiker-Drucker ist seit 500 Jahren gelernt. Und wie ich das Metier kenne, wird an jedem dieser Punkte korrigierend eingegriffen, bis das Endergebnis Papierbuch recht vernünftig dasteht.
      Das ist beim eBook noch lange nicht so eingeschliffen.

      • Sind die Unterschiede so groß? Viele Indieautoren sind nur auf Amazon aktiv, die anderen haben noch zusätzlich eine epub Version.
        Da kann man die Darstellung schon testen.

        Wer den Autor und Verlag in einer Person spielen will, muss sich halt damit beschäftigen. Vor allem, wenn der Autor seine Kunden ernst nimmt, aber das sollte ein Geschäftsmann (jetzt sind drei Funktionen) sowieso machen.

        Von Indieautoren erwarte ich keine überragend formatierten Bücher, also weder verschiedenen Schriftarten, noch bilder-umfliessenden Text oder Initialen bei jedem Kapitelanfang.
        (Wobei das mancheiner kann, es gibt natürlich auch fähige Autoren-Verleger-Unternehmer)

        Aber Inhaltsverzeichnis, keine Trennzeichen mitten im Wort und keine willkürlichen Leerzeilen soll man schon auf die Reihe bekommen oder sich Hilfe suchen.

        Natürlich trifft die Kritik nicht auf alle Selbstverlger zu, aber auch viele Leute mit vielversprechenden Werken liefern wirklich teschnisch miese Dateien.

        • In Amazons KDP-Foren streitet und berät man sich durchaus zu solchen Fragen. Während manche noch mit dem Inhaltsverzeichnis kämpfen, fragen sich andere, wie die Absätze am besten eingefügt werden (Einrückung? Leerzeile?), wie die E-Books auf verschiedenen Geräten dargestellt werden und ob das E-Book alle Funktionen unterstützt.

          • Da mangelt es m. E, aber auch an guter „Fachliteratur“. Oftmals ist diese von Autoren verfasst, die sich allem Anschein nach gerne selbst reden hören und (leider) mehr Augenmerk auf schöne und toll formulierte Sätze legen, als auf einen einfach strukturierten Inhalt, der es einem „Laien“ dann eben doch leichter macht.
            Doch wie auch das Schreibhandwerk selbst, will auch das „Erklärhandwerk“ gelernt sein :-)

  5. Ich weiß nicht, ob die Frage gut ist, aber es schwirrt im Internet nur so von Leuten, die nicht wissen, was´n Komma ist oder dass es unterschiedliche Schreibweisen von das(s) gibt, dass es mir regelmäßig wehtut:
    „Wie wichtig ist Ihnen ein gut lektorierter Inhalt (Zeichensetzung, Rechtschreibung …)?“

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